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Review from Bad Alchemy

“In CLUSTER LIZARD stößt man auf zwei gute Bekannte, nämlich Dmytro Fedorenko & Kateryna Zavoloka von Kvitnu. Sie führen die Imagination outer space bis ans Edge Of The Universe (LECABANON005, LP). Bis dahin, wo Raum und Zeit fragwürdig werden. Bei ‘Being Alive Isn’t Everything’ mit entschlossenem Tritt, quasi ex-pansiv, mit knarzigen Stößen. Was ist, soll mehr werden.’The End Of Time’ spielt Pingpong mit sich selbst, der Saum der Zeit flimmert, die Tiefe dröhnt als abyssmales Dunkel, so dicht, dass Bewegung nur knarrend dagegen ankommt. Die Beats stampfen beharrlich und trotzig, aber es klingt nach Arbeit, nicht mehr nach Abenteuer. Umso unverhoffter kommt ‘Fractal Core’ als helles Sirren wie von kleinen Orgelpfeifen zu flatternd kaskadierenden Wellen, um mit erneuertem ostinatem Breakbeatdrive durch ein doch wieder durchlässigeres Raumzeitgefüge zu knattern. Allerdings deutet ‘Afterlife Drift’ an, dass die Kosmonauten dafür ihren Aggregatzustand von lebend zu gespenstisch ändern mussten. Der Herzschlag nur noch eine kindliche Formel, die Realität ein dunkel surrender Horizont, auf den ein Schlittengespann mit klirrenden Schellen zutrabt, umrauscht und von omi-nösem Gesang beschallt. Für ‘Stellar’ zieht das Tempo an zum Galopp, angetrieben von Fanfaren und zur Pferdestärke der Hufe, die über Kuchenblech donnern, auch noch von Lebkuchenpower. ‘Biomass Of Beauty’ lässt einen zuletzt aufgehen in einem Reigen seliger Geister, eine Illusion, die fröstelnd aufklart zu monoton kreisendem, knarzigem Leerlauf und pochendem Beat, auf den sich dann doch nochmal himmlische Harmonik herabsenkt. Das Sehnen nach Schönheit und Seligkeit ist ein seltsamer Treibstoff.”